Das verwendete Material der Brille übt einen großen Einfluss auf die Trage- und Grundeigenschaften der Brille aus. Während Brillengläser bis vor einigen Jahren noch aus vergleichsweise schwerem mineralischem Glas hergestellt worden sind, konnten sich im Laufe der Zeit Kunststoffgläser immer mehr durchsetzen. Diese zeichnen sich durch verschiedene Vorteile aus:
– Kunststoffgläser sind leichter als Brillengläser aus Glas
– Kunststoffgläser sind sehr viel bruchsicherer als Brillengläser aus Glas
– Kunststoffgläser sind robuster und daher vor allem für Kinder und Sportler geeignet
– Aufgrund ihres leichteren Gewichtes drücken Kunststoffgläser nicht auf der Nase des Brillenträgers
Auch wenn mineralisches Glas als extrem unempfindlich gegenüber Kratzern gilt, beträgt der Anteil der Kunststoffgläser heutzutage mehr als 80 Prozent aller verkauften Brillengläser. Brillengläser aus Glas sind grundsätzlich nur noch für Brillenträger geeignet, deren Brille oft Staub, Hitze oder anderen extremen Einflüssen ausgesetzt ist.
Das Design von Kunststoffgläsern
In diesem Zusammenhang ist mit Design keineswegs gemeint, ob die Kunststoffgläser eckig oder rund geformt sind, sondern die Struktur der Gläser. Bis heute überwiegend zum Einsatz kommen Einstärkengläser, die preisgünstig, aber schlicht sind. Sollte im Zuge der Altersweitsichtigkeit eine weitere Fehlsichtigkeit im Nahbereich hinzukommen, sollte der Brillenträger zu Mehrstärkengläsern angreifen.
Gleitsichtgläser
Rein äußerlich wirken Gleitsichtgläser wie Einstärkengläser, vereinen jedoch viele Korrekturbereiche in einem Glas. Hierdurch können unterschiedliche Sehschwächen mit einem Paar Kunststoffgläser ausgeglichen werden.
Eingewöhnungszeit bei Gleitsichtgläsern ist erforderlich
Im Bereich der Gleitsichtgläser existieren zum Teil erhebliche preisliche Unterschiede. Preislich am meisten ins Gewicht fallen individuell vermessene Kunststoffgläser, die speziell für den jeweiligen Brillenträger hergestellt worden sind. Im Gegenzug wird hierdurch die Gewöhnung an die Gleitsichtbrille erleichtert, was vielen Brillenträger schwer fällt und bis zu mehreren Monaten dauern kann.
Die Beschichtung der Kunststoffgläser
Neben Hartschichtlackierungen und Entspiegelungen werden von Augenoptikern auch feuchtigkeits-und schmutzabweisende Beschichtungen angeboten. Diese sind sicherlich vor allem für Personen empfehlenswert, die ihre Brille bei Wind und Wetter und während handwerklicher Arbeiten tragen müssen.
Für Vielfahrer im Straßenverkehr (beispielsweise Taxi-, Kurier- oder Fernfahrer) sowie den häufigen Gebrauch bei sportlichen Aktivitäten kann eine Polarisation in die Kunststoffgläser eingearbeitet werden. Dies bedeutet, dass Lichtreflexe von nassen Oberflächen nicht von den Gläsern durchgelassen werden. Auf diese Weise wird die Fahrsicherheit erhöht und die Augen des Brillenträgers werden nicht so schnell ermüden.
Getönte Kunststoffgläser in allen Farben
Farbliche Tönungen zählen zu den Modifikationen im Bereich der Kunststoffgläser, die vor allem für sportbegeisterte Personen von Interesse sein können. Durch getönte Kunststoffgläser werden die Lichtverhältnisse beim Ski- oder Radfahren häufig als angenehmer empfunden.
Phototrope Kunststoffgläser beispielsweise färben sich bei einfallendem UV-Licht von alleine dunkel. Solche Kunststoffgläser werden vielfach von Personen genutzt, die eine Alltags- und Sonnenbrille in einer Fassung vereinen möchten. Für Autofahrer ist sie hingegen nicht geeignet, denn die UV-Strahlen werden von den Windschutzscheiben des Autos bereits vor dem Brillenglas abgefangen, sodass sich dieses nicht mehr im Auto verfärben kann.
Kunststoffgläser mit einer Hartschichtlackierung
Eine Hartschichtlackierung zählt mittlerweile zum Standard im Bereich der Kunststoffgläser. Bei Kunststoffgläsern gelten entsprechende Lackierungen sogar als Muss, da organische Brillengläser in der Regel anfällig für Kratzer sind. Durch eine Hartschichtlackierung kann die Lebensdauer der Kunststoffgläser entsprechend deutlich verlängert werden.
Foto: © jacky – Fotolia.com
Keine Kommentare vorhanden