Soll im Rahmen einer augenärztlichen Untersuchung Ihr Sehvermögen geprüft werden, so wird hierzu vor allem Ihre individuell ausgeprägte Sehstärke ermittelt. Der Begriff der Sehstärke definiert dabei unter anderem das interindividuell verschieden stark ausgeprägte Vermögen, mithilfe der Augen zwei eng nebeneinanderliegende Punkte gerade noch als voneinander getrennt zu identifizieren. Die Ausprägung dieser Fähigkeit beeinflusst also unter anderem Ihre optische Wahrnehmung von Konturen und Umrissen. In der Wissenschaft existieren die alternativen Bezeichnungen der Sehschärfe oder des Visus zur Beschreibung des identischen Sachverhaltes. Weisen Sie in augenärztlichen Untersuchungen eine Sehschärfe auf, die als für den Menschen hundertprozentig ausgeprägt gilt, verfügen Sie über einen Visus von 1,0. Eine abnehmende Sehschärfe drückt sich dabei durch fallende Visuswerte aus.
Einflussfaktoren der Sehstärke:
Ihre individuell ausgeprägte Sehschärfe wird durch verschiedene physiologische Faktoren bestimmt. So spielen hier vor allem die Eigenschaften von Netzhaut und Augapfel eine wichtige Rolle: Die Netzhaut des menschlichen Auges verfügt über eine bestimmte Dichte sogenannter rezeptiver Felder – Letztere leiten optische Eindrücke an das Nervensystem weiter und ermöglichen so das Entstehen von Seheindrücken. Aufgrund spezifischer Eigenschaften ansässiger Rezeptoren existiert auf der Hornhaut ein Bereich mit ungefährem Durchmesser von ca. 1,5 Millimetern, an dem die maximale Sehschärfe eines Menschen erreicht wird. Dieser Bereich wird auch als Fovea centralis bzw. Sehgrube bezeichnet. Mit zunehmendem Abstand zur Sehgrube nimmt die durch die Rezeptoren übermittelte Sehschärfe ab.
Auch die individuelle Beschaffenheit Ihres Augapfels kann sich auf die entsprechende Sehstärke auswirken. So kann beispielsweise ein vergleichsweise zu großer oder zu kleiner Augapfel die Sehschärfe im Rahmen einer Kurz- oder Weitsichtigkeit einschränken. Und nicht zuletzt unterliegt Ihre persönliche Sehschärfe in der Regel einem Einfluss durch das Lebensalter: Während Sie im Alter von 20 Jahren im statistischen Mittel einen Visus von ca. 1,0 bis 1,6 aufweisen, beläuft sich dieser Wert im Alter von 80 Jahren noch auf ca. 0,6 bis 1,0.
Testverfahren bei Sehstärke Problemen:
Ihre persönliche Sehstärke kann mithilfe verschiedener Untersuchungs- bzw. Testverfahren ermittelt werden. Im Rahmen entsprechender Verfahren weist das kleinste von Ihnen korrekt erkannte optische Zeichen auf die Ausprägung Ihrer Sehschärfe hin. Zum Einsatz kommen hier beispielsweise der sogenannte Landoltring oder der pflügersche Haken (unter anderem auch als Snellen-Haken bezeichnet): Beim Landoltring handelt es sich um ein ringförmiges Zeichen, das an jeweils verschiedenen Stellen eine Lücke aufweist. Hierbei gilt es, die entsprechende Lücke bei sich reduzierender Größe des Zeichens korrekt zu erkennen. Ein ähnliches Testprinzip gilt bei Präsentation des pflügerschen Hakens – anstelle eines Rings sehen Sie hier eine Form, die dem Großbuchstaben E gleicht und deren variierende Strichlängen zu identifizieren sind. Mehr Infos zum Sehtest
Interventionsmaßnahmen bei Sehstärke:
Erweist sich Ihre individuelle Sehstärke im Rahmen entsprechender Untersuchungen als beeinträchtigt, können verschiedene Maßnahmen zu einer Verbesserung Ihres Sehvermögens beitragen. Individuell geeignete Maßnahmen orientieren sich dabei in der Regel an der Ursache Ihrer Sehbeeinträchtigung. Kann eine Sehhilfe wie etwa eine Brille Ihre Sehschärfe erhöhen, so geschieht dies mithilfe von Brillengläsern, die Ihrer Sehminderung auf individuelle Weise begegnen. So kann ein Seheindruck wiederhergestellt werden, der sich dem Eindruck bei hundertprozentiger Sehschärfe annähert.
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Kommentare
Krankheiten erkennen 12. März 2013 um 19:01
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